Menu
Vendor Lock-In
[cc0] Cameron Shorter

Vendor Lock-In

Der Vendor Lock In ist schon voll bei uns angekommen

Seit Beginn diesn Schuljahres sind wir eine Apple-Schule. Ich habe lange versucht mich dagegen zu wehren, aber jetzt habe auch ich ein iPad. Es gehört zum Glück nicht mir sondern der Schule und ich „darf” es nur benutzen. Genauer gesagt: ich muss es benutzen, denn als Apple-Schule läuft bei uns digital jetzt alles auf Apple. Zumindest alles, was mit dem Unterricht zu tun hat.

Das Ergebnis war vorhersehbar: meine digitalen Unterrichtsvorbereitungen der vor-Apple Ära sind für die Tonne, weil ich sie auf dem iPad nur sehr eingeschränkt nutzen kann und umgekehrt kann ich alles, was ich jetzt auf dem iPad für den Unterricht vorbereite nur noch auf dem iPad nutzen. Voller Erfolg des Vendor Lock In von Apple!

Beispiel GoodNotes

Nach einer Schulung waren alle Kollegen (fast) ausnahmslos begeistert von GoodNotes. Zugegeben, es ist ein recht gut durchdachtes Tool, bietet ziemlich genau das, was man für den Unterricht benötigt und lässt genug Gestaltungsspielraum, dass man sich auch ein bisschen austoben kann.

Schwierig wird es, wenn man – so wie ich – seine Materialien gerne außerhalb der Apple-Welt weiter verwenden will. Da bietet GoodNote nämlich nur den PDF-Export. Die Suche nach Werkzeugen, die das Dateiformat von GoodNotes in etwas weiter Bearbeitbares konvertieren verlief leider sehr erfolglos. Also: Einmal GoodNotes, immer GoodNotes.

Lock-In auf den ersten Blick attraktiv

Durch die schulweite Anschaffung von AppleTVs (in jedem Klassenr aum) werden andere Endgeräte systematisch ausgeschlossen und Umgebungen etabliert, die die Handlungsmöglichkeiten der Lehrkräfte stark einschränken. Für einen späteren Kurswechsel müsste die angeschaffte Infrastruktur in Teilen ausgetauscht werden und es würde wiederum eine Einarbeitung in ein neues System stattfinden müssen. Dies trifft natürlich auch auf die Expertise der IT-Abteilung des Schulträgers zu, die nur einseitig auf ein bestimmtes System trainiert wird.

Kriterien für Hardware im Bildungsbereich

Quelle

  • Nachhaltigkeit: Geräte müssen solide und reparierbar konstruiert sein
  • Freie Software: Geräte dürfen nicht die Nutzung von proprietärer Software erzwingen
  • Transparenz: Das Öffnen von „Gehäusen” muss ein wesentlicher Teil einer zeitgemäßen Bildung sein
  • Datenschutz muss gewährleistet werden

Links